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Die Schulfamilie wünscht allen frohe Weihnachten und erholsame Ferien!

„DIE SICHERHEIT DEUTSCHLANDS WIRD AUCH IN AFGHANISTAN VERTEIDIGT.“

 

Globale Rahmenbedingungen, die unsere Sicherheit heute beeinflussenGlobale Rahmenbedingungen, die unsere Sicherheit heute beeinflussenDie Schüler der Q12 wussten am Mittwoch, den 29.02.2012, noch nicht genau, was sie erwarten würde, als sie sich im Silberfisch versammelten, um einem Vortrag der Bundeswehr zu lauschen. Der Hauptmann Danny Herzog-Braune, seit 2009 Jugendoffizier für Unterfranken, versuchte den Oberstufenschülern einen Einblick in die Aufgaben und aktuellen Einsätze der Bundeswehr zu geben. Um den Schülern die Notwendigkeit der Einsätze durch die Bundeswehr näher zu bringen, definierte er zunächst den Begriff „Sicherheit“, da die Gewährleistung der Sicherheit Deutschlands und anderer Länder eine zentrale Aufgabe der Bundeswehr ist. Sicherheit beschreibt nicht nur die bloße Abwesenheit von physischer und psychischer Gewalt. Sicherheit muss in verschiedenen Bereichen gewahrt werden, um Frieden, Wohlstand, Freiheit und Gerechtigkeit zu garantieren. So kümmert sich der Staat um eine soziale, ökonomische, ökologische, kulturelle und militärische Sicherheit und um die Rechtsstaatlichkeit. Neben der Gewährleistung von Sicherheit setzt sich die Bundeswehr für internationale Krisenbewältigung und Konfliktverhütung ein und ist im Kampf gegen den Terrorismus aktiv. Weitere Aufgaben der Institution sind unter anderem der Schutz Deutschlands und seiner Bevölkerung. Der Bund verpflichtet sich aber auch dazu, seine Bündnispartner, wie die UNO, die EU, die NATO oder die USED, zu unterstützen. Aktuelle internationale Stützpunkte sind bei spielsweise der Süd-Sudan, Bosnien und Herzegowina sowie Somalia, wo gegen die dort vorherrschende Piraterie vorgegangen wird. So erzählte Danny Herzog-Braune eindrucksvoll von einer versuchten Geiselbefreiung mit 200 GSG9-Beamten. Mit 5000 eingesetzten Soldaten befindet sich der aktuell größte Einsatzpunkt der Bundeswehr derzeit in Afghanistan.

Afghanistan, ein Land mit 29 Mio. Einwohnern, war mit seinen über 50 verschiedenen Ethnien schon immer Brennpunkt für Konflikte. Die durchschnittliche Lebenserwartung von nur 43 Jahren zeigt die starke Unterentwicklung des Landes. Dies sind Gründe für Deutschland, sich in Afghanistan für Humanitäre Hilfe und Wiederaufbau, sowie für die Stabilisierung der Region stark zu machen. Als problematisch erweist sich die Bekämpfung des Terrorismus im Land. Der „unsichtbare Feind“ zwingt die Soldaten zu einer asymmetrischen Kriegsführung. Die Kampfsituation ist äußert unübersichtlich und unsicher. Der Hauptmann erklärte, dass ein jedes solches Gefecht gegen die Taliban jeweils etwa drei bis vier Tage dauert.
Die Sicherung Afghanistans ist aufgrund seiner geographischen Lage in Mitten eines „labilen Pulverfasses“ von Atomwaffenstaaten wie Indien, Pakistan oder dem Iran besonders wichtig für die Weltsicherheit. Laut Herzog-Braune kommen die Auslandseinsätze letztendlich auch Deutschlands Sicherheit zu Gute. Auch der Hauptmann selbst war 2008 in Afghanistan stationiert. Als er von seinen persönlichen Erfahrungen im Einsatz erzählte, lauschten die Schüler besonders gespannt. Die im Staat am Hindukusch vorherrschenden Umweltbedingungen erschwerten den Soldaten Dienst. Temperaturschwankungen zwischen -29° und 25° Celcius sind in Afghanistan normal. Auch bis zu 20-minütige Sandstürme mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h unterbrachen die Operationen regelmäßig. Daneben machte die Ausrüstung, welche nur für Munition, Zweitwaffe und Gefechtshelm bis zu 25 Kilogramm auf die Waage bringt, den Streitkräften stark zu schaffen.

Außerhalb der Einsätze hatte, wie Herzog-Braune deutlich machte, jeder Soldat nur 1,3m² „Privatsphäre“ in einem 3-Bett-Zimmer. Ob sie sich in der Krisenregion trotz einer unter ihrem Kopfkissen gebunkerten Pistole sicher fühlten, ist eine andere Frage. Der Hauptmann selbst war frisch verlobt, als er nach Afghanistan geschickt wurde, konnte mit seiner Verlobten jedoch nur über Briefe Kontakt halten.
Was die Soldaten während ihrer Einsätze erleben, holt sie auch noch nach der Rückkehr nach Deutschland wieder ein. Danny Herzog- Braune erzählte von Soldaten mit posttraumatischer Belastungsstörung. Die Betreuung in Traumazentren sei allerdings sehr gut. Auch er selbst sei nicht ganz unbelastet. Er schilderte die paradoxe Situation, dass in Afghanistan – im Gegensatz zu Deutschland – die Kinder nicht auf der Wiese spielen dürfen, sondern wegen Landminen nur auf der Straße. Da die Angst vor sich auslösenden Minen noch in ihm ruht, verspürt er beim Betreten von Rasenflächen immer noch ein mulmiges Gefühl. Auch die lauten Geräusche an Silvester bereiten ihm vier Jahre nach seinem Einsatz immer noch Probleme. Trotz der 54 gefallenen Soldaten in Afghanistan hält Herzog-Braune den vieldiskutierten vorzeitigen Abzug aus dem Land für kontraproduktiv. Es drohten sicherheitspolitische Probleme und die Vorherrschaft im Land würde wieder unter die Kontrolle der Taliban fallen.

Bernadette Frysztacki und Alina Geuppert