LATEINUNTERRICHT AM REGIOMONTANUS-GYMNASIUM

Dass Latein auch in unserer heutigen Zeit nichts von seinem Wert verloren hat, ergibt sich schon aus der Tatsache, dass die Beschäftigung mit dieser Sprache nicht nur als "vorbereitende Wissenschaftsschule" anerkannt wird, sondern in besonderem Maße das logische Denkvermögen als wichtigste Voraussetzung für Erfolge am Gymnasium, beim Studium und auch im späteren Beruf fördert. Da die wissenschaftliche Fachsprache zu einem großen Teil aus dem Lateinischen kommt, sind Lateinkenntnisse eine große Hilfe etwa beim Medizin-, Jura-, Pharmazie- oder Biologiestudium.

Antike zum Begreifen: Opferung im Fahnenheiligtum

Als "Mutter" der romanischen Sprachen stellt Latein die ideale Voraussetzung dar für den verständigen Zugang zu den Sprachen wie Französisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch. Selbst der gehobene englische Wortschatz geht zu mehr als 50 Prozent auf lateinische Wurzeln zurück.
Wichtiger als diese "Vorteile" ist, dass der Lateinunterricht den Schülern zu den Wurzeln der abendländischen Kultur führt, indem er mit dem Denken der großen Griechen und Römer vertraut macht. Alle europäischen Nationen haben ihre Grundlagen in der griechisch-römischen Kultur: Wissenschaft und Kunst, Politik und Philosophie schöpfen bis heute aus dieser Quelle. Ihre grundlegenden kulturellen Begriffe prägen unsere Zeit immer noch. Bei der Lektüre bedeutender Werke der lateinischen Literatur wird der Schüler zu den großen, zeitlosen Fragen menschlichen Lebens geführt und erfährt mögliche Antworten, die er kritisch prüfen muss. Er muss das Für und Wider seines Standpunktes mit Gründen belegen, sich ein Urteil bilden, aber auch lernen, die abweichende Antwort eines anderen zu akzeptieren. Für jeden, der später in Beruf und Gesellschaft Verantwortung über nehmen soll, ist eine solche Schulung der Persönlichkeit von größtem Wert.
Das in einer humanistischen Grundausbildung erworbene breite Allgemeinwissen ist außerdem die beste Voraussetzung für die Fähigkeit, komplexe Probleme in einem rasch ändernden Umfeld wahrzunehmen und zu begreifen - eine Fähigkeit, die für den heutigen Manager, auf welchem Gebiet auch immer, unabdingbar ist.
Zum Schluss ein Satz des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker aus dem Jahr 1989:"Sprache und Sprachgefühl, Dichtung, Geschichtsbewusstsein und Schicksal, Humanität und Transzendenz: das ganze menschliche Leben hat für mich in keinem anderen Fach eine solche Einprägsamkeit gewonnen."

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