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Die Schulfamilie wünscht allen frohe Weihnachten und erholsame Ferien!

IM GESPRÄCH MIT DOROTHEE BÄR

Im Rahmen des Besuches des tunesischen Botschafters E. Ghariani am Regiomontanus-Gymnasium durften die Schülerinnen und Schüler auch die Bundestagsabgeordnete D. Bär interviewen.

Was sind Ihre Aufgaben im Bundestag und Ihre Position als Bundestagsabgeordnete?

Frau Bär: Ich bin direkt gewählte Abgeordnete hier im Landkreis für den Kreis Haßberge, Rhön-Grabfel und Bad Kissingen und bin im Bundestag für meine Fraktion, die CSU/CDU, Bundestagssprecherin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Warum haben Sie sich für die Politik entschieden und warum sind Sie schon mit 14 Jahren in die Junge Union eingetreten?

Frau Bär: Ich bin zwar schon mit 14 Jahren in die Junge Union eingetreten, aber nicht mit dem Hintergedanken, später Bundestagsabgeordnete zu werden. Es war immer das kommunale Engagement vor Ort, erst in Ebelsbach, dann eben im Landkreis Haßberge, später in Unterfranken und erst ab dem Studium bayernweit. Wie bei anderen Hobbies auch, hat sich mein Interesse für Politik erst mit der Zeit entwickelt. Es war nicht so, dass ich mit 14 aufgewacht bin und gedacht habe, ich muss jetzt ein neues Renten- oder Gesundheitskonzept für Deutschland schreiben. Als ich damals hier im Gymnasium in Haßfurt war, hatten alle auf dem Schulranzen Aufkleber, damit das G9 bleibt. Das ist eine meiner ersten Erinnerungen und mein erster Berührungspunkt mit der Politik. Später ging es sehr stark um Umweltpolitik. Während dem Studium habe ich jahrelang nur Bildungs- und Hochschulpolitik gemacht. Und erst seitdem ich selber eine Familie habe, fühle ich mich auch befähigt, für die Familien in Deutschland Familienpolitik zu gestalten.

Sie sind ja schon seit Sie 24 sind im Bundestag. Angenommen, Sie werden irgendwann nicht mehrin den Bundestag gewählt oder Sie sich nicht mehr so sehr für die Politik engagieren – haben Sie noch andere Interessen und Tätigkeiten, die Sie dann ausleben könnten?

Frau Bär: Ich bin definitiv resozialisierbar (lacht), um das mal spaßig auszudrücken. Mir macht Politik im Moment noch sehr viel Spaß. Ich werde dieses Jahr noch einmal kandidieren, kann mir in meinem Leben aber auch noch viel Anderes vorstellen. Ich habe davor und auch während des Studiums und während der Schulzeit bei verschiedenen Tageszeitungen, Radiosendern und im Bereich Journalismus gearbeitet. Ich weiß, dass es mit einem politischen Hintergrund schwieriger ist, aber es ja auch Bereiche der politischen Berichterstattung. Aber ich schreibe wahnsinnig gerne. Daneben war ich ein Jahr in den USA nach der zehnten Klasse und ich würde auch gerne noch mal ins Ausland gehen.

Schreiben Sie Ihre Reden für den Bundestag selber?

Frau Bär: Meine Reden schreibe ich selber. Ich lasse mir Informationen recherchieren, aber von der Sprache und vom Ausdruck: Das bin alles ich. Wenn ich mir irgendwas schreiben lassen würde, was über Stichpunkte hinausgeht, könnte ich das nie authentisch vortragen, weil es nicht meine Sprache ist und nicht vom Herzen käme, wie wenn ich das selber für mich mache.

Wir haben auf Facebook gelesen, dass Ihr Lieblingszitat ist: „Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt“. Warum haben Sie dieses Zitat ausgewählt?

Frau Bär: Meine Einstellung ist, dass man einfach nur dasitzen kann und nichts tun oder aktiv etwas gegen Missstände tun kann. Mir ist es wichtig, dass man nicht nur in einer passiven Rolle ist, da ich selber in dieser Rolle am unglücklichsten bin. Ich finde es ist zermürbender, darauf zu warten, dass etwas passiert, als selber etwas zu tun. Mein anderes Lieblingszitat ist von Coco Chanel: „Ich bereue nur die Dinge im Leben, die ich nicht getan habe.“ Ich finde es schön zu denken, dass man auch Fehler machen kann. Es ist viel schlimmer gar nichts zu tun, auch wenn man manchmal die falsche Entscheidung trifft.

Sie sind ja gleichzeitig Karrierefrau und Mutter. Wie schaffen Sie es, beides unter einen Hut zu bekommen, ohne dass das eine unter dem anderen leidet?

Frau Bär: Ich glaube, wenn ich nicht auch diese Erdung in der Familie hätte, wäre ich keine gute Politikerin. Ich glaube von mir, dass ich eine bessere Politikerin geworden bin, seitdem ich Mutter in. Außerdem ist es etwas anderes, wenn man nur zum Arbeiten nach Berlin fährt und weiß, dass man jedes Wochenende wieder nach Hause zu seiner Familie kommt. Ich bin auch sehr mit meiner Heimat in Ebelsbach verbunden, deswegen glaube ich, dass es eine gute Kombination ist.

 

Das Gespräch führten Laura Dürbeck und Laura Besendorf