AUF DEN SPUREN GOETHES UND SCHILLERS IN WEIMAR
In den letzten Jahren machte es uns Corona nicht einfach. Der Unterricht konnte nicht im gewohnten Stil stattfinden und auch die von den Schülerinnen und Schülern so geliebten Ausflüge und Klassenfahrten mussten abgesagt werden. Dies betraf auch die traditionelle Weimarfahrt der Q11. Doch dieses Jahr war es endlich wieder soweit und diesmal sogar mit Übernachtung!
Am Donnerstag, den 15.09.2022, machten sich alle sechs Deutschkurse per Bus auf den Weg Richtung Weimar. Nach fast drei Stunden Fahrt war unser erster Halt die KZ-Gedenkstätte Buchenwald. Dort trafen wir auf viele andere Schulklassen, welche wie wir das ehemalige Konzentrationslager erkundeten und das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte auf sich wirken ließen. Selbstständig und in kleinen Gruppen liefen wir über das Gelände und konnten uns mit Audioguides sowie anhand von Infotafeln über die Verhältnisse im ehemaligen Konzentrationslager informieren. So bekamen wir einen tieferen Einblick in die Ereignisse, die sich dort vor über 75 Jahren abspielten. In einem dazugehörigen Museum wurden weitere Dinge wie Kleidung, Dokumente oder sogar Briefe ausgestellt. Über kleine Lautsprecher konnte man sich dort kurze Beiträge von Holocaust-Überlebenden anhören, die einen zum Nachdenken brachten.
Nach zwei Stunden Aufenthalt ging es dann auch direkt nach Weimar, wo wir aufgeteilt in unsere Deutschkurse eine sehr ausführliche und lange Stadtführung im kalten und zeitweise auch verregneten Weimar bekamen. Da wir unseren eher straffen Zeitplan einhalten mussten, ging es anschließend direkt in die Jugendherbergen, von denen sich eine direkt in Weimar und die andere etwas außerhalb am Ettersberg befand. Nachdem wir alle unsere Zimmer bezogen und unsere Unterkunft, in der wir die Nacht verbrachten, ein wenig erkundet hatten, gab es um 17.30 Uhr Abendessen. Manche bezeichneten dieses auch als ein "spätes Mittagessen". Um 19.30 Uhr stand dann der für diesen Tag letzte Punkt auf dem Programm, nämlich das Musiktheater "Samson" von Joachim Raff. Knapp 170 
Jahre nach seiner Entstehung wurde das Stück schließlich vor wenigen Wochen uraufgeführt und entpuppte sich zur Überraschung vieler als fast vierstündige Oper. Für die meisten war diese Form des Theaters eher schwer greifbar und nicht ganz verständlich, da man über den Inhalt fast nur per Untertitel, der den beeindruckenden Gesang der Schauspieler verständlich werden ließ, etwas über die Handlung erfuhr. Folglich lag der Fokus vieler nicht immer auf dem Geschehen auf der Bühne und auch Herr Homberger machte ein kleines Nickerchen, welches jedoch im Nachhinein als "kreative Reflexionspause" bezeichnet wurde. Nach zwei Stunden gab es die erste Pause, in der die Unruhigeren unter uns die Option erhielten, entweder auf dem Platz vor dem Theater bis zum Vorstellungsende zu warten oder zurück in den Saal zu gehen und die letzten Stunden der Aufführung aufmerksam zu verfolgen.
Nach der eher kurzen Nacht oder "halben Nacht", wie Frau Grimmer sie auch gerne nannte, ging es nach dem Frühstück zurück in die Innenstadt, wo wir entweder an einer Führung im Schillerhaus oder im Goethehaus teilnahmen. Es bestand die Möglichkeit, sich zwischen einer Kinderführung oder einer für Erwachsenen zu entscheiden. Die Kinderführung war auch für junge Erwachsene sehr ansprechend gestaltet und man erfuhr viel Interessantes über die zwei Schriftsteller der Weimarer Klassik, auf welcher der Schwerpunkt im Unterricht des ersten Kurshalbjahres liegen wird. Nach den Führungen hatten wir Freizeit und konnten bis Mittag Weimar noch auf eigene Faust erkunden. Mit vielen bunten Eindrücken ging es schließlich wieder zurück zum Schulzentrum, wo unsere kurze, aber sehr lustige Klassenfahrt zu Ende ging.
Chiara Grimmer, Laura-Sophie Hülbig, Jella Sehrig (Q11)
