HEDWIG ROST BRINGT BALLADEN ZUM KLINGEN
Am Montag, den 30. Mai 2022, fand im Forum des RMG ein Balladenvortrag für die 7. Jahrgangsstufe statt. Die Schauspielerin und Geschichtenerzählerin Hedwig Rost von der Kleinsten Bühne der Welt trug folgende Balladen sehr anschaulich und musikalisch gestaltet vor.
Die erste Ballade handelte von einem armen Geiger, welchem auf dem Rücken ein Buckel wuchs. Als er sich eines Abends von der Arbeit auf den Heimweg machte, sah er schöne Frauen auf dem Marktplatz. Er begann für diese ein Lied zu spielen und die Frauen tanzten dazu. Zum Dank nahmen sie ihm den abscheulichen Buckel vom Rücken. Ob der Mann nun glücklich wurde, blieb offen.
In der zweiten Ballade ging es um drei Hexen, die eine Bahnbrücke zerstören wollten. Am 28. Dezember 1879 ereignete sich das Unglück, als ein Zug über die Brück' am Tay fuhr. Dabei gab es mehr als 100 Tote. Frau Rost erklärte, dass in Theodor Fontanes Ballade die Hexen für die unberechenbare Natur standen, und wir sammelten noch weitere Beispiele, in denen die Natur stärker als die Technik war.
Die dritte Ballade, welche von Heinrich Heine stammte, war eine Geschichte aus der Bibel, die wir bereits aus dem Deutschunterricht kannten. Sie handelte von einem Königsmahl des Königs Belsazar. In jener Nacht versammelten sich viele Knechte, um mit dem König zu feiern. Im Laufe des Abends betrank sich Belsazar, bis er einen großen Fehler beging: Er griff nach einem Becher voller Wein, welcher aus dem Tempel Jehovas geraubt war, und trank ihn aus. Plötzlich kam eine Hand hervor und schrieb Buchstaben von Feuer an die Wand. Noch in derselben Nacht wurde der König von seinen Knechten ermordet.
In der vierten Ballade ging es um eine Frau aus Messina, deren Sohn Nikola den ganzen Tag im Meer verbrachte. Als die Mutter schimpfte, er solle doch ein Fisch werden, ging ihr Fluch in Erfüllung und er wurde halb Mensch halb Fisch. Als der König das erfuhr, gab er Kola den Auftrag, um Sizilien zu schwimmen, um ihm zu berichten, was er sah. Kola fand drei Säulen, die Messina trugen, doch er fand keinen Meeresgrund. Der König befahl ihm erneut hinunterzutauchen und diesmal sah Kola einen riesigen Fisch, der ein Schiff verschlang. Als er ein drittes Mal hinabtauchen musste, kehrte er nie zurück.
Die Ballade Der Erlkönig von Johann Wolfgang Goethe handelte von einem Vater, der mit seinem Sohn durch die Nacht ritt. Während des Rittes behauptete der Sohn, dass er die Töchter des Erlkönigs sehe. Der Vater beruhigte ihn aber und meinte, es seien nur die alten Weiden. Eine kurze Zeit später sagte der Sohn seinem Vater, dass er vom Erlkönig berührt wurde. Der Vater bekam es mit der Angst zu tun und floh auf den Hof. Dort bemerkte er, dass sein Sohn tot war.
In der letzten Ballade musste sich ein Mann auf einen Deal mit dem Kaiser einlassen. Sollte er die Regeln missachten, würde er hingerichtet werden. Geschickt konnte er aber die Regeln umgehen und behielt sein Leben.
Die Balladen wurden von Frau Rost musikalisch und kreativ zur Schau getragen, sodass man sich in die Handlung hineinversetzen konnte. Wir würden uns wünschen, dass derartige Vorträge häufiger stattfinden.
Jasmin Hübner, Hannah Hüttner, Hannah Kohler, Greta Spies (7C)