AUF DEN SPUREN VON E.T.A. HOFFMANN

Literat, Künstler, Musiker und Jurist – so vielseitig konnten die Schülerinnen und Schüler des gleichnamigen W-Seminars den berühmten Mann der Stadt Bamberg bei ihrer Exkursion am 18.10. 2019 kennenlernen. Spannende Details zu seinem Schaffen am Bamberger Theater hielt ein langjähriger Mitarbeiter desselben während der Führung bereit. So wurde Hoffmann vom Orchester als Kapellmeister seinerzeit ‚gemobbt‘, bis er nur den Titel, nicht aber die Tätigkeit behalten durfte. Auch die Liebe zu seiner 13-jährigen Gesangsschülerin Julia Mark – er selbst war schon über 30 – war ein Thema, das auf Interesse stieß.

Auf dem Weg durch das Theater gewannen die Schüler Einblick in die vielseitigen Tätigkeiten, die nicht nur Schauspieler, Regisseur, Intendant und Inspizient, sondern auch Bühnenbau, Bühnenmalerei, Techniker oder Ankleiderin beinhalten, und inspizierten neugierig die verschiedenen Räume des in den Jahren 2000-2003 komplett neu umgebauten Gebäudes. Theaterpädagogin Ramona Parino hob sich das Highlight für den Schluss auf: das Durchstöbern und Anprobieren der vielen verschiedenen Kostüme.

 

Nach dem einstündigen Aufenthalt im Theater stand der Besuch des E.T.A. Hoffmann-Hauses auf dem Plan, nicht, ohne zuvor noch Hoffmanns Statue vor dem Theater zu würdigen. Das Haus mit der Adresse Schillerplatz 26 wirkt in der Häuserreihe eher unscheinbar und ist nur am Blechschild mit dem Kater Murr erkennbar, einer Gestalt aus Hoffmanns Werk. Die Schüler erkundeten das verwinkelte Haus selbstständig und entdeckten einige Besonderheiten, wie zum Beispiel eine Theaterloge zur Aufführung der Oper „Undine“ oder ein in der Treppennische versteckter Scherenschnitt des bekannten Märchens „Nussknacker und Mäusekönig“. In einem eigenen kleinen Musikzimmer konnte man den Klängen von Hoffmanns Kompositionen lauschen, die ganz im Stil der romantischen Oper durchaus eingängig sind und zum Träumen einladen. Ein weiteres Schmuckstück stellt der kleine Garten dar, in dem man Hinweise auf einige von Hoffmanns Werken, u.a. Kater Murr, Klein Zaches oder Prinzessin Brambilla, wiederfindet. Man möchte nicht daran denken, dass Hoffmann seine Zeit in Bamberg (1808-1813) als seine ‚Lehr- und Marterjahre‘ bezeichnet hat…

Leider blieb keine Zeit mehr für einen Stadtrundgang, der an verschiedenen Stationen aus E.T.A. Hoffmanns Leben vorbeiführt. Doch dies wird sicher bei der nächsten Exkursion nach Bamberg nachgeholt.

Julia Haggenmüller