REGIOMONTANUS-GYMNASIUM ERHÄLT DEN SIMON-SNOPKOWSKI-PREIS 2018
Für besondere Leistungen auf dem Gebiet zur Erforschung der jüdischen Geschichte erhielten das Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt, das Friedrich-Rückert-Gymnasium Ebern, das Gabrieli-Gymnasium Eichstätt sowie das Gymnasium Höchstadt a. d. Aisch den Simon-Snopkowski-Preis. Auf dem Foto: Bundespräsident a. D. Joachim Gauck (1. v. rechts) und Ilse Ruth Snopkowski (1. v. links) mit den Preisträgerinnen und Preisträgern (Bild: Andreas Gebert/StMUK).
„Erinnern, Gedenken, Lernen“ – unter diesem Motto erforschten über 100 Schülerinnen und Schüler aus fünf europäischen Ländern (Griechenland, Portugal, Rumänien, Polen, Deutschland) zusammen mit ihren Lehrern in einem zweijährigen Erasmus+ Projekt die jüdische Geschichte und Kultur in Europa. Zwei Jahre nach Abschluss des europäischen Erasmus+ Projektes „Local traces of Jewish life in Europe“ wurde das Regiomontanus-Gymnasium nun mit dem 1. Preis des Simon-Snopkowski-Preises 2018 geehrt.
Der Simon-Snopkowski-Preis zeichnet Schulen aus, die sich intensiv und kreativ mit jüdischer Geschichte und Tradition auseinandersetzen. Hauptziele des Projektes waren neben der Erforschung jüdischer Kultur und Geschichte und Europa die Förderung eines interkulturellen offenen Miteinanders in Europa und die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Bewusstseins.
Das Projekt des Regiomontanus-Gymnasiums erhielt neben den anderen Schülerprojekten von vielen Seiten großes Lob und Anerkennung. „Ich bin sehr beeindruckt von den hier ausgezeichneten Schülerprojekten. Gemeinsam mit jungen Menschen neue Wege zur Begegnung mit der Geschichte zu finden und Verantwortung zu übernehmen für jüdisches Leben in einem offenen, demokratischen Deutschland,- das ist eine große Aufgabe“, so äußerte sich Joachim Gauck, der den Ehrenpreis der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition in der Münchner Residenz erhielt. Kultusminister Bernd Sibler würdigte die herausragende Leistung des Projektes in seiner Laudatio und hob die Qualität aller Schülerarbeiten, die eingereicht wurden, hervor: „Ich bin stolz auf die großartige Forschungsarbeit, die enorme Kreativität und den Ideenreichtum der ausgezeichneten Arbeiten.“
Auch die Schüler waren sehr stolz über die Würdigung ihrer Arbeit: „Wir freuen uns sehr, dass wir diesen Preis stellvertretend für alle entgegennehmen dürfen.“ Rückblickend auf das Projekt betonten die Schüler, wie nachhaltig dieses sie sensibilisiert habe für das Thema und ihnen bewusst gemacht habe, wie weitreichend sich der Holocaust auf das jüdische Leben in Europa ausgewirkt hat. „Die Auseinandersetzung mit einem der dunkelsten Kapitel der europäischen Geschichte, dem Holocaust, verdeutlichte mir, wie tiefgreifend und umfassend die Zäsur jeglichen jüdischen Lebens in Europa war. Vor allem der Besuch von Auschwitz machte mir die schrecklichen Ausmaße der systematischen und grausamen Verfolgung und Ermordung von Juden bewusst. Besonders beeindruckt haben mich im Projekt die Gespräche mit Angehörigen von Holocaustopfern, Überlebenden und Zeitzeugen“, so Andreas Scherbach, ehemaliger Schüler des RMG, der am Projekt teilgenommen hatte.
Die Schüler betonten in ihrem Interview auf der Bühne, dass vor dem Hintergrund dieser gemeinsamen Geschichte allen sehr bewusst wurde, wie wichtig es ist, aus der gemeinsamen Vergangenheit zu lernen, um Vorurteile abzubauen und ein offenes Miteinander in Europa zu schaffen.
Dafür ernteten Sie im Nachhinein in zahlreichen persönlichen Gesprächen mit Vertretern aus Kultur und Politik große Anerkennung.
Siehe auch
Pressemeldung des Kultusministerium
Impressionen von der Veranstaltung
Bericht des BR: Simon-Snopkowski-Preisverleihung 2018
Projektseite "Local traces of Jewish life in Europe"