KREATIVER STARTSCHUSS: PODCASTWORKSHOP AM RMG
Am 15. und 22. Januar 2025 fanden im Rahmen unseres Schulversuchs Digitale Schule der Zukunft am RMG zwei Podcastworkshops unter der Leitung von Jörg Thelenberg, Heike Flemming und Thomas Vonderau statt. Der Workshop setzt die erfolgreiche Arbeit aus dem September fort, als wir die Autorin und Workshopleiterin Louise Carleton-Gertsch zu Gast hatten.
Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, unseren Referendarinnen Christine Dombrowski und Lucia Niemöller sowie unserer Studentin der Lehrwerkstatt Eva Melchior erarbeiteten sich Lehrkräfte das Medium Podcast und entwickelten eine eigene Idee für ein Konzept, die sie dann in ersten Aufnahmen umsetzten. Ziel des Workshops war es, die Grundlagen der Podcastproduktion zu erarbeiten und das Medium aktiv durch eigene Produktion zu erfahren. Das besondere Highlight war dabei die Zusammenarbeit unserer Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und Berufsanfängerinnen.
Von der Idee zur Umsetzung: Einblicke in den Workshop
Im Mittelpunkt des ersten Workshops stand zunächst die gemeinsame Auseinandersetzung mit der Struktur und den wesentlichen Elementen von Interviewpodcasts. In einem interaktiven Einstieg reflektierten die Teilnehmenden über selbst gehörte Podcastfolgen, und trugen Do’s and Don’ts der Podcastproduktion aus ihrer Sicht zusammen. Die gemeinsamen Hörerfahrungen zeigten, wie unterschiedlich groß der Wunsch nach Privatheit und emotionalisierten Erzählen in Podcasts ist und ermöglichte individuelle Überlegungen darüber, mit welchen gestalterischen Mitteln, ob technisch oder sprachlich, sich die Teilnehmenden am ehesten identifizieren können.
Gemeinsame Herausforderungen
Die gemeinsame Reflexion der vielfältigen Hörerlebnisse erfahrener Podcastkonsumenten, aber auch der Neulinge, machte den besonderen Reiz dieses ersten Workshopteils aus und erleichterte den anschließenden Einstieg in die eigene Produktion, denn - wer schon einmal Audioaufnahmen produziert hat - weiß, der erste Schritt ist der schwierigste. Die eigene Stimme zu hören, das Stolpern, das Zögern, der Versprecher, dass schriftlich geplante Passagen gesprochen nicht natürlich klingen - bei vielen löst das zumindest Respekt aus, trotz der Tatsache, dass wir alle regelmäßig viel sprechen.
Die eigene Produktion
Besonders beeindruckend war daher der praktische Teil des Workshops, in dem in Kleingruppen eine erste Folge zunächst geplant wurde. Dabei wurde mit Hilfe eines Planungs-Canvas eine Idee für ein Podcast-Gesamtkonzept entworfen und im Anschluss eine erste Folge hierzu. Das bedeutete einen guten Titel zu finden, möglichst klar Zielgruppe, mögliche Schwerpunkte der einzelnen Folgen, gute Gäste für Interviews und ein stilistisches wie auditives Konzept zu finden. Die Themen reichten dabei vom MTB-Alpencross über die Vorstellung von Exoplaneten bis hin zu Reiseblogs zu London, New York und El Cono Sur.
Eine Woche später begann der zweite Teil mit der Besprechung der praktischen Aufgaben, d. h. der Einarbeitung in ein Aufnahme- und Schnittprogramm sowie der Produktion des Anfangs der ersten Folge. Danach ging es nach kurzer Vorstellung verschiedener Aufnahmeszenarios und Tipps für gelungene Aufnahmen in Kleingruppen weiter: In Zweierteams wurde praktisch an der Aufnahme und Weiterbearbeitung mehrerer Spuren der ersten Folge des geplanten Podcasts in GarageBand oder Audacity gearbeitet.
Schülerengagement für das Schuljubiläum
Ein besonderes Highlight des Workshops war die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler, die sich mit großem Engagement für das 100-jährige Jubiläum unseres Gymnasiums auf die Produktion von Interviewpodcasts mit ehemaligen Absolventinnen und Absolventen unserer Schule vorbereiten. Der Workshop markierte für sie den Startschuss in dieses ambitionierte Projekt, das von Geschichtslehrerin StRin Anna Poepperl und Deutschlehrerin StRin Heike Flemming geleitet wird und von unserem ehemaligen stellvertretenden Schulleiter StD Werner Lorenz organisatorisch mit großem Einsatz unterstützt wird.
Gemeinsam für die Zukunft des Lernens
Die Zusammenarbeit aller Beteiligten an den Workshops ist zudem ein weiterer Schritt hin zur Umsetzung zeitgemäßer Unterrichts- und Prüfungsformate an unserer Schule. Die Möglichkeit, Podcasts als alternative Leistungsnachweise, auch im Rahmen von Schulaufgaben einzusetzen, wird bereits intensiv diskutiert und könnte im kommenden Schuljahr fester Bestandteil des Curriculums werden.
Solche Erprobungs- und Veränderungsprozesse verursachen viel zusätzliche Arbeit, bergen aber auch großes Potential, vor allem dann, wenn das Gemeinsame im Mittelpunkt steht - frei nach St Exupéry: Zusammenarbeit besteht nicht darin, dass wir einander ansehen, sondern gemeinsam in die gleiche Richtung schauen. In diesem Sinne bedanken wir uns bei allen Teilnehmenden für ihre Offenheit und ihr Engagement und freuen uns auf die nächsten Schritte - und natürlich auf die Podcastproduktionen der Mitglieder unserer Schulfamilie. Demnächst auch in Ihrer Playlist.
StRin Heike Flemming und StD Jörg Thelenberg