WIE LÄSST SICH BIODIVERSITÄT IN DER PRAXIS UMSETZEN?
Planspiel des CAP München
Mühldorf ist eine kleine Gemeinde, die vor der Aufgabe steht, ein altes Mühlengelände nachhaltig wiederzubeleben. Dabei stehen sich unterschiedliche Interessensgruppierungen gegenüber. Auf der einen Seite die Natur selbst, die sich ihre Bereiche erobert hat, auf der anderen Seite Interessenten, die das Gebiet für ihre Zwecke nutzen wollen, wie z. B. ein Landwirt, eine Gruppe, die gerne ein Gasthaus einrichten würde, oder eine Gruppe, die von einem Informationszentrum mit Workshopangeboten für Nachhaltigkeit träumt. Doch wer kann seine Interessen durchsetzen? Und das noch vor dem Hintergrund der Begebenheiten, denn eingezogene Fledermäuse im Dachstuhl machen den Beteiligten die Umsetzung nicht leichter.
Im Planspiel „Mühlbach goes Europe“ konnten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen unterschiedlicher Interessensgruppierungen eigene Ideen zur Nachhaltigkeit und zum Schutz der Biodiversität entwickeln und miteinander darüber diskutieren. Dabei war die Herausforderung für die Schülermoderatoren, alle Interessensgruppierungen nach Möglichkeit unter einen Hut zu bringen. Eine schwierige Aufgabe, die die Schüler sehr gut gemeistert haben. In einem demokratischen Diskussions- und Entscheidungsprozess konnten die Schüler am Ende das Konzept eines nachhaltigen, wiederbelebten Areals präsentieren, das allen Interessensgruppierungen gerecht wurde.
Schließlich galt es, dieses Konzept Fachexperten am Ende vorzustellen und darüber miteinander ins Gespräch zu kommen. Hierfür stand Klaus Merkel, Obmann des Bauernverbandes im Landkreis, zur Verfügung. Er ist studierter Agrarwirt, der sich schon lange in der Praxis mit dem Thema nachhaltiger Bewirtschaftung vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen auseinandersetzt. Herr Merkel gab den Schülerinnen und Schülern Einblick in seine Arbeit und stand Rede und Antwort auf die Fragen, die die Jugendlichen hatten: Wie sieht der Alltag eines Landwirtes heute aus? Mit welchen Herausforderungen sind Landwirte heute konfrontiert? Macht sich der Klimawandel auch bei uns bemerkbar? Wie sieht es mit dem Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft aus? … Das Interesse war groß und der Einblick, der leider zeitlich knapp bemessen war (gerne hätten wir einige Themen weiterdiskutiert), sehr informativ, anschaulich und in einigen Dingen sicher auch überraschend für die Schülerinnen und Schüler.
Insgesamt eine rundum gelungene Veranstaltung, die den Schülerinnen und Schülern viel Spaß gemacht hat. Daher möchten wir zum einen vielen Dank sagen an die Studenten des CAP, die das Planspiel professionell durchgeführt haben, als auch an Herrn Merkel dafür, dass er sich für uns Zeit genommen hat, um einen Einblick in seine Arbeit zu geben und mit den Jugendlichen zu sprechen. Vielen Dank auch für die Einladung, seine Arbeit vor Ort in Augenschein zu nehmen. Wir werden als Schule sicher darauf zurückkommen!
OStRin Alexandra Weber