KRITISCHE BLICKE IN DIE WELT DER BILDER
Die Preisträger des Schülerwettbewerbs "Macht der Bilder": Mariella Schäflein (1. Platz) mit P-Seminar-Leiter Christian Pabstmann, Ferdinand Horch (2. Platz) mit Laudator Fabian Stingl, Antonia Zink (3. Platz) und Patrick Burger (Sonderpreis).
„Die Macht der Medien und gleichzeitig auch die der Bilder wächst stetig weiter und macht die Menschen zu ausführenden Wesen, die sich von handelsüblichen Maschinen immer weniger unterscheiden“, so ein Ausschnitt der Laudatio für die Ehrung des Sonderpreises des Wettbewerbs, den das P-Seminar Deutsch „Die Macht der Bilder“ des RMG Haßfurt auf die Beine stellte. Eineinhalb Jahre hatte das Seminar Zeit, sich ein Konzept für einen internen Schülerwettbewerb zu überlegen. Alle Schritte wie Sponsorengelder sammeln, die Erstellung eines Posters, Infoschreiben, Bewertungskriterien für die Wettbewerbsbeiträge und vieles mehr wurde von den Schülern alleine geplant. Krönender Abschluss des Seminars war die Preisverleihung für die Gewinnerinnen und Gewinner, deren Einsendungen es unter die ersten drei Plätze schafften. Diese fand am vergangenen Mittwoch im Anschluss an den wissenschaftlichen Abend im Forum des RMG statt. Nachdem der Leiter des Seminars, Christian Pabstmann, das Seminar kurz vorstellte, begannen Teilnehmer des Seminars die Laudationen für die Gewinner vorzutragen.
Den Sonderpreis Kreativität erlangte Patrick Burgers (Q12) Zeichnung, mit welcher er es schaffte, Kritik an den heute so omnipräsenten sozialen Netzwerken zu üben, die wesentliche menschliche Eigenschaften zunehmend in den peripheren Teil des Gehirns verdrängen und somit die Individualität der Menschen durch ein von außen gesteuertes Konsumverhalten ersetzt wird.
Antonia Zink (Q11), die sich den dritten Platz sicherte, geht mit ihrer Zeichnung (links oben) auf „gefakte“ Nachrichten von Medien ein, die durch einseitige und oftmals fehlerhafte Berichterstattung ihre Macht missbrauchen und Medienkonsumenten nur die Halbwahrheit vorlegen.
Ähnliches wird auch in der Karikatur Ferdinand Horchs (Q11) kritisiert, jedoch steht hier das Schaffen von Vorurteilen gegenüber fremden Kulturen und Flüchtlingen durch Medien im Vordergrund. So entstehen von Seiten der Bevölkerung nicht nur Angst und Ablehnung, sondern auch Missverständnisse gegenüber Menschen, die sich ohne böse Absichten wirklich integrieren möchten. Ferdinand Horch wurde verdient durch seine präzise Zeichnung der zweite Platz verliehen (links unten).
Die Gewinnerin des ersten Platzes, Mariella Schäflein (9f), stellt in einem neunseitigen Comic sehr treffend den Einfluss sozialer Netzwerke auf die Entwicklung und Persönlichkeit von Heranwachsenden dar. Wie der Titel des Comics „Shining and Shaming“ bereits verrät, geht es um zwei Gruppen, die sich in Social-Media-Networks herausgebildet haben – die „Sternchen“ und die „Verschmähten“. Durch das Besitzen des angeblichen Schönheitsideals werden insbesondere junge Mädchen auf solchen Plattformen durch den Zuspruch von Mitmenschen sehr beliebt, während andere mit negativen Kommentaren bombardiert werden, was bis zu Depressionen führen kann.
Insgesamt zeigten die eingesendeten Beiträge eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Thema „Die Macht der Bilder“ und es bleibt zu hoffen, dass sich Schülerinnen und Schüler weiterhin zeitkritisch und kreativ Wettbewerbsthemen widmen.
Hanna Voit, Q12