SCHULLEITERIN MARIA EIRICH GEHT IN RUHESTAND
Feierlich verabschiedet wurde am Mittwoch die Oberstudiendirektorin Maria Eirich. Sie prägte die Entwicklung des Regiomontanus-Gymnasiums (RMG) Haßfurt über Jahrzehnte hinweg entscheidend mit. Insgesamt verbrachte Maria Eirich 35 Jahre an der Schule, zuletzt leitete sie das RMG sechs Jahre lang.
Robert Christoph, Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Unterfranken, würdigte ihre Arbeit mit klaren Worten. Maria Eirich sei von Anfang an durch ihr Engagement, ihre Leidenschaft und ihre soziale Kompetenz aufgefallen. Ihre dienstlichen Beurteilungen seien durchweg von außergewöhnlicher Qualität gewesen und hätten fast ehrfurchtgebietend gewirkt.Maria Eirich wurde in Marktredwitz geboren und legte dort am Otto-Hahn-Gymnasium ihr Abitur ab. Der äußerst erfolgreiche Abschluss ermöglichte ihr ein Stipendium für das Studium der Fächer Mathematik und Sport an der Universität Bayreuth. Ihr Referendariat absolvierte sie am Gymnasium Ernestinum in Coburg. Nach der Übernahme in den Staatsdienst führte sie ihr Weg zunächst an das Gymnasium Fränkische Schweiz in Ebermannstadt. Aus privaten Gründen wechselte sie dann auf eigenen Wunsch nach Haßfurt und gehörte seit September 1990 zum Kollegium des RMG.
Landrat Wilhelm Schneider lobte Eirichs Wirken nicht nur aus schulischer Perspektive, sondern auch mit Blick auf ihren gestalterischen Einfluss: „Sie waren nicht nur eine Schulleiterin im klassischen Sinne. Sie waren und sind Visionärin, Gestalterin und Mutmacherin. Ihre Leidenschaft galt und gilt der Schulentwicklung.“ Die Einrichtung des Forums als Raum für moderne Lernkultur gehe wesentlich auf ihre Initiative zurück. Bereits 2019 habe sie mit dem Kollegium ein Pilotprojekt zum digitalen Lernen gestartet, das gezielt dort eingesetzt werde, wo es einen pädagogischen Mehrwert bringe. Auch das geplante Kreativzentrum, das bald verwirklicht wird, sei maßgeblich von ihr angestoßen worden.Ein persönliches und zugleich augenzwinkerndes Bild von Maria Eirich zeichneten Martina Diefenbacher, Andrea Schellmann und Christine Weber aus der erweiterten Schulleitung. Sie erinnerten an den typischen „Maria-Moment“-Situationen, in denen ein durchdachter Plan plötzlich wieder verworfen wurde, weil eine inspirierende Idee aus dem Netz, ein Fachartikel oder ein Gespräch mit einer Kollegin neue Perspektiven eröffnete. Solche Wendungen hätten Projekte zwar manchmal verlängert, letztlich aber oft auf ein anderes, besseres Niveau gehoben. Wer Maria Eirich beim Nachdenken erlebte, wisse, dass aus einer beiläufigen Bemerkung schnell mehrere konkrete Vorhaben werden konnten.
Weitere Grußworte kamen von Stephan Schneider als Vertreter des Elternbeirats sowie Christian Schneider, dem Vorsitzenden des Fördervereins. Beide verbanden ihre Worte mit einem amüsanten Rückblick auf die Zusammenarbeit. Auch Matthias Weinberger, Leiter der Albrecht-Dürer-Mittelschule Haßfurt, sowie Ursula Kick-Bernklau, Schulleiterin des Gymnasiums Casimirianum in Coburg, sprachen persönliche Worte des Abschieds. Stellvertretend für die Schülerschaft richteten außerdem Oliwia Hoin, Elia Herzig und Mansur Unusov von der Schülermitverwaltung (SMV) ihre Grußworte an die scheidende Rektorin und überreichten ihr als Erinnerungsgeschenk einen übergroßen RMG-Bleistift. (> Videoclip der SMV)In ihrer eigenen Rede blickte Maria Eirich auf besonders prägende Momente ihrer Zeit am RMG zurück. Sie erinnerte sich an Projekte wie das Schülercafé, die engagierte SMV-Arbeit in Kloster Banz, die technische Unterstützung durch die S-Crew und die musikalischen Beiträge von Böhmix. Auch die bauliche Entwicklung des Schulhauses und die Digitalisierung nannte sie als wichtige Stationen. Symbolische Gegenstände wie ein orangefarbener Stuhl oder ein alter Holztisch mit Sinuskurve standen dabei auf der Bühne für zentrale Themen ihrer Arbeit. Ihre Worte machten deutlich, dass Schule für sie immer ein Ort der Begegnung, des Wachstums und der Verantwortung war.
Während ihrer Rede war ihr die Rührung anzusehen. Besonders der Rückhalt durch ihre Familie habe es ihr ermöglicht, über viele Jahre mit vollem Einsatz Schulleiterin zu sein. Sie betonte, mit Dankbarkeit und Überzeugung in den Ruhestand zu gehen und freue sich auf die Zukunft des RMG unter der Leitung von Dr. Martin Braun. Dieser wird neuer Schulleiter am Regiomontanus-Gymnasium in Haßfurt. Er stammt aus Nürnberg und war zuletzt viele Jahre an einer Schule im kanadischen Montreal tätig.


Musikalisch gestaltet wurde die Verabschiedung von der Bigband, der Gruppe Böhmix und dem Ensemble des Zabelsteiner Seitenspiels. Für einen besonderen Moment sorgte ein Spontanchor, bestehend aus Lehrkräften und Verwaltungsangestellten, der mit einem eigens auf Maria Eirich umgetexteten Lied „Don’t Worry Be Happy“ humorvoll und sehr persönlich auftrat. Unter den Klängen des Frankenliedmarschs wurde Maria Eirich von der Gruppe Böhmix aus dem Saal geleitet, was für sie ein sichtbar bewegender Moment war.
Weitere Impressionen von der Verabschiedung:
Text und Fotos: Christian Licha
Presseartikel: