BIENVENIDOS A NUESTRO PODCAST - PODCAST-PROJEKT IM SPANISCHUNTERRICHT
Eine moderne Fremdsprache muss gesprochen und im Alltag angewandt werden. Und durch die modernen Medien haben wir scheinbar unbegrenzten Zugriff auf gesprochene und authentische Sprache, sei es durch Radio, Videoplattformen oder Streamingdienste. Warum also nicht selbst vom Hörer oder Zuschauer zum Produzenten von Inhalten werden?
Diese Idee ihrer Spanischlehrerinnen rief bei den Schülerinnen und Schülern der Klassen 9A und 9B großes Interesse hervor, sodass sie sich mit viel Neugier und Motivation das Ziel setzten, in Teams - bestehend aus je zwei bis drei Schülerinnen und Schülern - eine eigene Podcast-Folge auf Spanisch zu produzieren. Denn der aktuelle Themenbereich El Cono Sur: Chile, Argentina y Uruguay bietet so viele Möglichkeiten des interkulturellen Lernens und der inhaltlichen Vertiefung über das Schulbuch hinaus, dass das Interesse am Recherchieren und Eintauchen in diese Thematik besonders attraktiv erschien.
So nah den Jugendlichen das Medium Podcast auch ist, standen sie zu Beginn jedoch vor vielen Fragen: Welchen thematischen Schwerpunkt wählen wir? Wie machen wir unseren Podcast unterhaltsam für den Zuhörer? Und wie können wir das sprachlich und technisch überhaupt umsetzen? Mit den nötigen Hilfestellungen, verschiedenen erklärenden Input- und Feedbackphasen und einigem Ausprobieren waren aber auch diese Fragestellungen recht schnell geklärt und die Schülerinnen und Schüler konnten tatkräftig ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
Auf dem Weg zum finalen Produkt mussten sie natürlich verschiedene Herausforderungen bewältigen und Kompetenzen in verschiedensten Bereichen anwenden. So waren ein strukturiertes Arbeiten, Teamfähigkeit, sorgfältiges Dokumentieren und die Umsetzung von Feedback zentrale Faktoren innerhalb der Projektarbeit. Auch war es nötig, sprachliche Strategien wie Umschreibungen und Vereinfachungen zu nutzen und einen sinnvollen Umgang mit technischen Hilfsmitteln zu finden. Nicht zuletzt während der technischen Umsetzung konnten die Jugendlichen Problemlösestrategien anwenden und ganz neue Fertigkeiten erwerben. So schafften es am Ende alle Gruppen, trotz unterschiedlicher Vorerfahrung, ihren Podcast mit passender Musik zu unterlegen und kleinere „Schnittarbeiten“ an ihrer Originalaufnahme vorzunehmen.
Die Ergebnisse konnten sich wirklich sehen lassen: Es entstanden Podcast-Folgen mit bis zu acht Minuten Sprechzeit und kreativen Themen, beispielweise ein Vergleich der Lebensweise in der argentinischen Pampa und der Hauptstadt Buenos Aires, Erlebnisse während eines Schüleraustauschs, Kulturvergleiche zwischen Spanien und Lateinamerika, Vergleiche zwischen traditioneller und moderner argentinischer Musik und nicht zuletzt zahlreiche Reisetipps mit vielen kulturellen und kulinarischen Highlights. Alle Jugendlichen konnten am Ende stolz ein selbst erstelltes Produkt vorweisen, das nicht wie ein Referat „vergänglich“ ist, sondern auch Familie und Freunden präsentiert und in einigen Jahren wieder als Erinnerung angehört werden kann.
Die Meinungen der Schülerinnen und Schüler selbst zum Projekt fielen auch durchweg positiv aus - ihnen gefielen vor allem die Gestaltungsfreiheit und der Raum für Kreativität und sie stellten teilweise auch rückblickend fest, dass sie sich während des Projektverlaufs sehr intensiv mit der spanischen Sprache beschäftigt haben, neue Vokabeln gelernt haben, an ihrer Aussprache arbeiten konnten und manchmal sogar bewusster über sprachliche Strukturen nachgedacht haben als in einer gewöhnlichen Textproduktion. Diese erfreulichen Rückmeldungen und der Erfolg des Projekts motivieren für ein weiteres Umsetzen des Mediums Podcast auch in anderen Fächern und machen Mut für die Erprobung alternativer Prüfungsformate.
StRin Viviane Dellert und StRin Nina Winter