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LEBEN IN WÜRDE BIS ZULETZT - HOSPITZARBEIT BEEINDRUCKT ZEHNTKLÄSSLER  

Krankheit, Tod und Trauer – das sind zweifelsohne sensible Themen, mit denen sich viele Menschen nicht gerne freiwillig beschäftigen, jedoch begegnen sie uns allen im Laufe des Lebens und jeder wird seine ganz eigenen Erfahrungen und Gedanken damit verbinden – so auch die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse. Eine Möglichkeit für das Reflektieren und den Austausch über dieses schwierige, aber dennoch wichtige Thema bietet der Religionsunterricht, in dem bereits grundlegende Aspekte wie beispielsweise unterschiedliche Darstellungen und Vorstellung zum Thema Tod oder Sterbe- und Trauerphasen angesprochen wurden. Hierbei wurde auch der Begriff „Hospiz“ erwähnt, der vielen Jugendlichen bereits bekannt war, von dem sie allerdings bisher eher eine vage Vorstellung hatten. Und die beste Möglichkeit, dieses Vorwissen zu vertiefen und einen authentischen Eindruck von den verschiedenen Facetten der Hospizarbeit zu bekommen, ist sicherlich ein Gespräch mit jemandem, der sich aus Überzeugung ehrenamtlich in diesem Bereich engagiert. So besuchte Frau Störchle-Pook vom Hospizverein Bamberg am 10.1.25 das RMG und erzählte den Schülerinnen und Schülern der katholischen Religionsgruppen 10AB und 10AC von den Grundsätzen der Hospizbewegung, den Angeboten vor Ort in Bamberg und ihrer konkreten Arbeit als ehrenamtliche Hospizbegleiterin. Dabei betonte sie immer wieder das Ziel ihrer Tätigkeit, nämlich das Ermöglichen eines würdevollen Lebens bis zuletzt mit dem Grundsatz „Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben.“ Dies beinhaltet sowohl das Eindämmen von Schmerzen als auch die ganz persönliche Begleitung des Sterbenden und der Angehörigen, geprägt von mitmenschlicher Zuwendung und orientiert an den ganz individuellen Wünschen der Betroffenen. Diese Wünsche reichen von Gesprächen oder Vorlesen bis hin zu Gesang oder kleineren Unternehmungen – und nicht zuletzt auch Humor und gemeinsames Lachen. Neben dieser Sterbebegleitung, die sowohl in stationären Einrichtungen wie Palliativstationen als auch ambulant im Rahmen von Hausbesuchen stattfindet, ist ein zentraler Bestandteil des Hospizgedankens auch die Entlastung und Trauerbegleitung der Hinterbliebenen. 

Frau Störchle-Pook schaffte es, den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung und den Wert der Hospizarbeit auf ruhige und eindrucksvolle Weise zu verdeutlichen und sie auf die vielfältigen Angebote des Hospizvereins aufmerksam zu machen. Durch die Schilderung ihrer persönlichen Erfahrungen konnte sie auch dazu beitragen, die Angst vor dem Thema „Tod“ zu mildern, und gab den Jugendlichen abschließend noch den ermutigenden Ratschlag mit auf den Weg, dass es im Umgang mit Trauernden kein Richtig oder Falsch gebe, solange man auf sie zugehe und signalisiere, dass man für sie da ist.

Da der Hospizverein solche Vorträge ehrenamtlich und kostenfrei anbietet, aber gleichzeitig auf Spenden zum Ermöglichen der zahlreichen Aktivitäten angewiesen ist, wollten auch die Schülerinnen und Schüler einen Beitrag dazu leisten. So gab ein großer Teil der Jugendlichen sowie vereinzelt auch Eltern im Vorfeld eine freiwillige Spende für den Hospizverein Bamberg ab – sogar das übrige Geld einer Klassenkasse aus dem Vorjahr wurde beigetragen. Die Spendenbereitschaft und das Ergebnis waren beeindruckend: es kam eine Summe von 370€ zusammen, die sicher eine sinnvolle Verwendung innerhalb der Hospizarbeit finden werden.

Wir danken Frau Störchle-Pook für den bewegenden Vortrag, der trotz der schwierigen Thematik Hoffnung gab, eine lebensbejahende Einstellung vermittelte und deutlich machte, wie ein Schützen der Menschenwürde und gelebte Nächstenliebe konkret im Alltag aussehen können.

StRin Viviane Dellert

250110 Religion VortragHospizarbeit 10 DEL