Geschichtliche Infos
Donnerstag
Die ehemalige innerdeutsche Grenze
Die Jahre nach dem 2. Weltkrieg bis 1990 stellen ein wichtiges Kapitel der deutschen Geschichte da. Unser heutiges Deutschland war aufgeteilt in den Westen und Osten, die BRD und die DDR. Wegen des großen Einflusses der Besatzungsmächte auf die deutschen Teilstaaten entwickelten sich diese in zwei sehr unterschiedliche Richtungen. Die BRD wurde unter den USA, Frankreich und Großbritannien nach demokratischen und liberalen Grundzügen neu aufgebaut, die DDR hingegen von sozialistischem Vorbild geprägt. Demnach entwickelten sich auch in den Jahren der Trennung verschiedenste Lebensbedingungen, vor allem auf ökonomischer, aber auch auf sozialer und gesellschaftlicher und politischer Ebene. Durch die Zwänge der Planwirtschaft war die DDR dem Ausland - und damit auch der BRD - gegenüber nicht konkurrenzfähig, worunter vor allem die Bevölkerung zu leiden hatte. Ein weiterer Einflussfaktor, der für die Steigerung der Unzufriedenheit in der ostdeutschen Bevölkerung führte, war der tiefe Eingriff des SED-Regimes in die Privatsphäre. Durch Bespitzelung und Unterdrückung der Stasi entwickelte sich die Gesellschaft der DDR in eine "Nischengesellschaft" und das hatte enorm hohe Flucht- und Emigrationszahlen zur Folge.
Da sich darunter vor allem auch Jugendliche, Intellektuelle und die gesellschaftliche Pbershcicht befand, wurde die Ausreise aus Ostdeutschland untersagt, sowie der "eiserne Vorhang" entlang der deutsch-deutschen Grenze errichtet. Der euphemistische Begriff beschreibt aber in Wirklichkeit eine Grenzanlage, an der Familie auseinandergerissen wurden, viele Menschen ihr Leben lassen mussten und die demnach große Angst und Schrecken bei der DDR Bevölkerung verbreitete.
Durch die langanhaltenden Proteste der Menschen und den Zerfall der Sowjetunion jedoch, konnte 1989 der Fall der Berliner Mauer bewirkt werden - eines der wohl glorreichsten und schönsten Kapitel der deutschen Geschichte.
Damit wir als jüngere und neu heranwachsende Generation aber aus den Fehlern der Geschichte lernen, stellt das geteilte Deutschland ein wichtiges Thema im Geschichtsunterricht und in der Allgemeinbildung dar. Auf unserer Tour konnten wir einen tieferen Eindruck, fernab von staubigen und teils langweiligen Büchern, in dieses Kapitel gewinnen und schätzen lernen. Die Besichtigung der Grenze bzw. dem, was davon noch übrig ist, weckte unser Interesse und wir wurden für ein Leben, in dem Freiheit keine (große) Rolle spielt, sensibilisiert.
Weitere Infos siehe:
https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/informationen-zur-stasi/themen/innerdeutsche-grenze/
https://www.grenzdenkmal.com/seite/5204/innerdeutsche-grenze.html
https://www.mdr.de/geschichte/ddr/mauer-grenze/grenzstreifen-damals-heute-juergen-ritter-100.html
Höllenthal
Der Krieg war vorbei, die Amerikaner hatten ihre Besatzungszone längst besetzt. Darunter auch Lichtenberg, ein Ort in der Landkreis Naila, Bayern. Am 18. November 1945 stellten die Amerikaner offene Särge auf dem Marktplatz auf. In diesen Lagen ehemalige K Z-Häftlinge, die zum Ende des zweiten Weltkriegs aus den Gefangenenlagern von SS- Wachen verschleppt und in langen Zügen, die sogenannten Todesmärsche, durch Deutschl and getrieben wurden. Während diese durch das von Lichtenberg unterhalbliegende Höllental getrieben wurden, ermordeten diese SS-Wachen manche Häftlinge, die wiederum von anderen Häftlingen verscharrt wurden. Genau aus diesem Grund kamen die Amerikaner nach Lichtenberg mit ihren Jeeps auf den Marktplatz gefahren. Viele Bewohner wussten nicht, was mit ihnen geschehen würde, die Ungewissheit machte sich in der Lichtenberger Bevölkerung breit. Die Amerikaner trieben lediglich ehemalige Nationalsozialisten auf, die die Leichen ausgraben mussten. Danach stellten sie die Särgen auf den Marktplatz auf, damit die Bevölkerung an diese vorbei gehen konnte, um die letzte Ehre zu erweisen. Zum Schluss mussten die Nationalsozialisten die Särge nach Bad Steben tragen, wo sie beigesetzt wurden.
Weitere Infos siehe:
https://stadt-lichtenberg.de/beschilderung/todesmarsch
Freitag
Zollhaus Schildwiese bei Tettau & Rennsteig Mahnmal
Zwischen Steinbach am Wald und Spechtsbrunn befindet sich auf dem Rennweg genau an der Stelle an der Deutschland von 1949 bis 1989 zweigeteilt war eine kleine historische Zollstation und ein Kriegerdenkmal. Seit 1990 ist die Zollstelle, bzw. vielmehr die Grenzkontrolle außer Betrieb und man kann den Rennsteig wieder ungehindert passieren.
Heute dient das Häuschen nur noch als Denkmal und Erinnerung an die Teilung Deutschlands an dieser Stelle. Die Hütte ist nicht sehr groß und leider auch verschlossen, weshalb man sie sich nur kurz beim Vorbeifahren von außen ansehen konnte.
Das Kriegs-Mahnmal in Form eines großen Kreuzes und eines Steinblocks dient dem selben Zwecke... deshalb steht es auch direkt daneben.
Erstmals wurde dieses Zollhäuschen etwa in der Mitte des 15. Jahrhundert erbaut, um Zolleinnahmen bei der Überquerung der Grenze des damaligen Herrschaftsgebiets Gräfen-
thal zu erheben. Dieses soll trotz anhaltender Auseinandersetzungen um die Zölle noch bis Ende des 16. Jahrhunderts betrieben worden sein. Nach der Teilung Deutschlands nach Ende des 2. Weltkrieges verlief die innerdeutsche Grenze wieder exakt an dieser ehemaligen "Zollstelle" vorbei.
Seit der Wiedervereinigung ist die Grenze nun endgültig aufgehoben und das kleine Zollhaus lediglich ein historisches Denkmal.
Gleich neben dem kleinen Zollhaus wurde etwa 20 Jahre nach Öffnung der innerdeutschen Grenze ein Kriegerdenkmal auf der dortigen "Schildwiese" errichtet. Dieses steht exakt auf der Landesgrenze zwischen Bayern und Thüringen, eben genau dort, wo die Grenze verlief. Es besteht aus einem großen grauen Hartsteinblock aus einem ehemaligen Tagebau und einem eisernen Kreuz, das aus dem echten Material eines ehemaligen Grenzzaunes gebaut wurde. In den Stein sind folgende Worte gemeißelt: „So mögen Erdenreiche fallen, dein Reich, Herr, steht in Ewigkeit“
Das Mahnmal steht zur Erinnerung an alle Kriegsopfer und vor allem an die, die bei Ihrer Flucht aus der ehemaligen DDR ums Leben gekommen sind.
Gleich neben dem kleinen Zollhaus wurde etwa 20 Jahre nach Öffnung der innerdeutschen Grenze ein Kriegerdenkmal auf der dortigen "Schildwiese" errichtet. Dieses steht exakt auf der Landesgrenze zwischen Bayern und Thüringen, eben genau dort, wo die Grenze verlief. Es besteht aus einem großen grauen Hartsteinblock aus einem ehemaligen Tagebau und einem eisernen Kreuz, das aus dem echten Material eines ehemaligen Grenzzaunes gebaut wurde. In den Stein sind folgende Worte gemeißelt: „So mögen Erdenreiche fallen, dein Reich, Herr, steht in Ewigkeit“
Das Mahnmal steht zur Erinnerung an alle Kriegsopfer und vor allem an die, die bei Ihrer Flucht aus der ehemaligen DDR ums Leben gekommen sind.
Weitere Infos siehe: http://oberland-am-rennsteig.com/index.php/22-aus-unserer-geschichte/26-schildwiese-grenzsteine-und-mahnmal
Alter Schiefer-Steinbruch auf der Strecke bei Oberland am Rennsteig
Ehemaliger Steinbruch zur Schiefergewinnung. Schiefer gilt in der Region des Thüringer Walds als eines der Haupt-Bauelemente in der Geschichte und ist dort an den meisten Gebäuden (Dächer und Fassaden) zu finden. Südlich des Steinbruchs befindet sich eine Informationstafel zur Gewinnung und historischen Verwendungszwecken von Schiefer.
Bunkermuseum am Waldhotel "Rennsteighöhe" bei Frauenwald am Rennsteig
Das Bunkermuseum am Waldhotel "Rennsteighöhe" bei Frauenwald am Rennsteig bietet für seine Besucher*innen eine Führung durch den ehemaligen Führungsbunker, der damals im kalten Krieg dirchs Ministerium für Staatssicherheit erbaut wurde.
Hauptaufgabe des Bunkers war es, die Führungsaufgaben der Bezirkseinsatzleitung in Suhl im Ernstfall gewährleisten zu können.
Der Bunker verfügte damals über modernste Nachtichten- & Funktechnik und hatte eine eigene Stromversorgung. Durch eine sehr gute Tarnung des gesamten Bauwerks, war es für Feinde kaum einsehbar.
Durch ein ausgeklügeltes System konnte das Überleben der gesamten Besatzung (bis zu 130 Personen) für bis zu einem Jahr sichergestellt werden; im Falle eines atomaren Krieges jedoch nur für 6-8 Tage. Dies gelang durch die Entwicklung hochmoderner Entlüftungs- und Sauerstoffanlagen, welche so teilweise heute noch besichtigt werden können. Die Stromversorgung wurde durch große Batterien und Umformer sichergestellt. Diese sind noch original erhalten und können ebenfalls besichtigt werden.
Oberhalb des Bunkers befand sich eine große Lagerhalle, welche damals als Basis zur Weiterentwicklung des Bunkers genutzt wurde. Von dieser blieb leider nach der Wiedervereinigung nicht mehr viel übrig.
Bei TripAdvisor.de sind die Bewertungen sehr zwiegespalten.
Die einen finden es wirklich toll und interessant und empfehlen die Führung, andere beschweren sich über viel zu hohe Eintrittspreise und eine nicht lohnenswerte, langweilige Führung durch das Museum ...
Weitere Infos siehe:
https://www.thueringen.info/frauenwald-bunkermuseum.html
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bunkermuseum_Frauenwald
https://www.tripadvisor.de/Attraction_Review-g1196935-d1803843-Reviews-Bunkermuseum_am_Rennsteig-Frauenwald_Thuringia.html
Samstag
Hoher Stein bei Weißdorf und Metallhandwerksmuseum Steinbach-Hallenberg sowie Burgruine Hallenburg
Auf der Strecke zwischen Stützerbach und Steinbach-Hallenberg kann man, unter Umwegen, den hohen Stein bei Weißdorf bestaunen. Die 25 Meter hohe Granitformation wurde in der Geschichte oft als Grenzmarkierung verwendet. Früher trennte der Stein sowohl das Sechsämterland und die Landmannschaft Hof, als auch die Bistümer Bamberg und Regensburg. In Steinbach-Hallenberg angekommen können weitere Geschichtliche Bauten besucht werden. Das Metallhandwerksmuseum, welches sich in einem Denkmalgeschützten Gebäude befindet zeigt, wie vor hunderten von Jahren Metall bearbeitet wurde, man
kann in Originalgetreu rekonstruierten Räumen die Einrichtung, Maschinen und Werke aus vergangenen Zeiten bestaunen. Die historisch wichtigste und ebenfalls optisch auffälligste Baute ist die Burgruine Hallenburg. Die Hallenburg wurde vor circa 800 Jahren, genauer gesagt um das Jahr 1212 herum, erbaut. Einige Jahre nach dem Bau wurde die Burg den Herren von Hallenberg jedoch abgenommen. Zu dieser Zeit herrschte das hennenbergische Herrscherhaus. Diese behielten die Burg bis zum Erlöschen ihres Geschlechts in ihrem Besitz und nutzten es als Wohnsitz für die jeweiligen Grafen. Danach kam die Hallenburg an den Höhepunkt ihrer Wichtigkeit. Das sächsische Herrscherhaus nutzte sie zu dieser Zeit als Amtssitz. Wenige Jahre später jedoch wurde es aufgegeben und als Ruine sich selbst überlassen. Ein Bergrutsch im Jahre 1919 führte dazu, dass die Ruine noch mehr Schaden nahm. Heute kann man sie von unten betrachten, jedoch auch einfach besuchen und die Aussicht genießen.
Weitere Infos siehe: http://www.metallhandwerksmuseum.de/