Titelbild 2023 STO

Die Schulfamilie wünscht allen frohe Weihnachten und erholsame Ferien!

"DER LANDTAG SIND WIR!"

2022 07 07 Unterricht Sozialkunde Planspiel Der Landtag sind wir 50

 

Dieses Motto machten sich die Klassen 10A, 10E und 10F zu eigen, als sie am 4. Juli 2022 am gleichnamigen Planspiel teilnahmen, einem Kooperationsprojekt des Bayerischen Landtags und der Forschungsgruppe Jugend und Europa am Centrum für angewandte Politikforschung CAP.

Die Planspielmethode gehört seit vielen Jahren zum festen Bestandteil in der politischen Bildung, ist sie doch bestens dazu geeignet, auch komplizierte Abläufe und Strukturen lebendig zu vermitteln. Die Kunst besteht dabei vor allem in der angemessenen didaktischen Reduktion, d. h. zeitliche wie institutionelle Abläufe und Rahmenbedingungen müssen zielgruppengerecht so komprimiert werden, dass deren Kern erhalten bleibt und sich zugleich in eine ansprechende und zeitlich gut realisierbare Spielidee umsetzen lässt. Ausgehend von einer fiktiven Ausgangssituation, dem sogenannten Szenario, arbeitet die Planspielmethode daher stets mit eindeutigen Interessensgegensätzen, einem Spannungsbogen und mit Entscheidungsdruck.

Daher beauftragte der Bayerische Landtag das CAP mit der Entwicklung eines Planspiels, das parlamentarische Abläufe, politische Entscheidungsprozesse der Landespolitik sowie die Rolle der Medien in der Politik vermitteln sollte.

Eindrücke vom Planspiel "Der Landtag sind wir!"

Es ist uns am RMG wichtig, junge Menschen mit den Abläufen der Demokratie vertraut zu machen und einen Einblick in die Wege und Abläufe des parlamentarischen Arbeitens und die politische Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Das Planspiel „Der Landtag sind wir!“ fand zum Thema Ladenöffnungszeiten statt. Nach einer kurzen Einführung durch das Planspiel-Team des CAP wurden die Schülerinnen und Schüler drei Fraktionen zugeteilt, in denen sie in unterschiedliche Rollen schlüpften und eine Fraktionsposition erarbeiteten. Danach wurde der Gesetzentwurf der Regierungskoalition in der 1. Lesung dem Plenum vorgestellt und in den anschließenden Ausschusssitzungen von den Abgeordneten lebhaft diskutiert: Sollte der Verkauf von alkoholischen Getränken in Tankstellenshops rund um die Uhr gestattet sein? Wie viele verkaufsoffene Sonn-/Feiertage sind im Kalenderjahr sinnvoll und soll damit eine Verkaufsauflage einhergehen? Mit der erarbeiteten Beschlussempfehlung aus den jeweiligen Ausschüssen gingen die Parlamentarierinnen und Parlamentarier schließlich wieder zurück in die eigene Fraktion, die dazu Position bezog und eine Rede für die 2. Lesung im Plenum verfasste. Dabei mussten Grundsatzfragen geklärt, aber auch parteipolitische Schwerpunkte gesetzt werden. Nicht zuletzt galt es unter Berücksichtigung der eigenen Fraktionsstärke das Plenum mit stichhaltigen Argumenten rhetorisch zu überzeugen. Alle waren schließlich gespannt, wie die Abstimmung über den Gesetzesantrag zu den Ladenöffnungszeiten nach dem Schlagabtausch der Abgeordneten ausfallen würde.

Den Höhepunkt des Planspiels bildete am Ende des Schultages die Diskussionsrunde mit den Herren Landtagsabgeordneten Steffen Vogel (CSU), Paul Knoblach (B‘90/DIE GRÜNEN) und Klaus Adelt (SPD), welche sich die Zeit genommen hatten, ans RMG zu kommen und sich den Fragen der Zehntklässlerinnen und Zehntklässler zu stellen. Sie gaben hierbei nicht nur Einblick in die Aufgaben und den Arbeitsalltag eines Landespolitikers, sondern bezogen auch Stellung zu aktuellen politischen Themen. Schulleiterin Maria Eirich, die zur Diskussionsrunde dazustieß, erzählte, wann ihr Interesse an politischen Themen geweckt wurde, und betonte, wie wichtig es sei, in einer Demokratie nicht nur zuzuschauen.

Das Planspiel wurde von den Beteiligten als voller Erfolg gewertet, da theoretische Unterrichtsinhalte lebendig wurden und wichtige Kompetenzen wie interaktives handlungsorientiertes Lernen, planerisch-strategisches Denken oder demokratisches, soziales und kommunikatives Handeln geschult wurden. Dabei kam der Spaß an diesem Tag nicht zu kurz!

 

StRin Anna Poepperl

 

Der Artikel erschien am 13.07.2022 auch in der Mainpost.