TAG DES HANDWERKS - MACHER-TAG IM BILDUNGSZENTRUM SCHWEINFURT
„Ausprobieren, Spaß haben, eigene Talente entdecken und den künftigen Traumberuf finden“ – unter diesem Motto stand der Tag des Handwerks am 30. Mai 2025 im Bildungszentrum Schweinfurt. Insgesamt 109 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe machten sich gemeinsam mit OStRin Christine Lieb und StRin Karina Hetterich auf den Weg, um Handwerksberufe hautnah zu erleben.
Bereits bei der Ankunft wurden wir herzlich von Vertretern der Handwerkskammer Unterfranken begrüßt. Ein Lageplan und ein Jutebeutel als kleines Willkommensgeschenk erleichterten die Orientierung auf dem weitläufigen Gelände – und sollten sich im Verlauf des Tages als sehr nützlich erweisen.
Zahlreiche Gewerke aus unterschiedlichsten Bereichen präsentierten sich in Werkstätten und an Mitmachstationen. An vielen Ständen standen Auszubildende Rede und Antwort, die selbst erst vor Kurzem mit ihrer Ausbildung begonnen oder diese bereits erfolgreich abgeschlossen hatten. Auch Ausbilder und Meister gaben Einblicke in ihren Berufsalltag und wertvolle Tipps für die Berufswahl.
Im Mittelpunkt standen jedoch ganz klar die vielfältigen Mitmachaktionen: Haare schneiden, Bagger fahren, in Stein meißeln, Flaschenöffner bauen, Holzkästchen zusammenschrauben, Namensschilder eingravieren oder Metallherzen biegen – viele Tätigkeiten waren für die Jugendlichen eine völlig neue Erfahrung. Mit jedem selbst gefertigten Werkstück, das im Jutebeutel verschwand, wurde ein Stück Handwerk entdeckt – praktisch, konkret und greifbar.
Dabei wurde deutlich, wie vielseitig und kreativ das Handwerk ist. Und auch wenn nicht jede*r den zukünftigen Traumberuf im Handwerk sieht, war der Tag für alle gewinnbringend: Einige berichteten auf der Rückfahrt stolz, dass sie nun wissen, wie man Fliesen legt oder Reifen wechselt – Fähigkeiten, die im Alltag durchaus hilfreich sein können.
Ein rundum gelungener Tag mit vielen Eindrücken, praktischen Erfahrungen und vielleicht sogar dem ersten Schritt Richtung beruflicher Zukunft.
StRin Karina Hetterich
MARKETING, ARBEITSMARKT UND INVESTITIONSPAKET - VON DER BWL ZUR VWL
Zweite Exkursion des Leistungsfachs Wirtschaft und Recht führt zu BaurConsult
Dass wirtschaftliche Zusammenhänge nicht nur in Schulbüchern existieren, wurde bei der zweiten Exkursion des Leistungsfachs Wirtschaft und Recht am 25. März 2025 mehr als deutlich. Nach dem Besuch eines Global Players führte uns der Ausflug diesmal zu einem erfolgreichen, bundesweit tätigen Architektur- und Ingenieurbüro mit Firmensitz direkt vor der Haustür: BaurConsult.
Zu Beginn erhielten die Schülerinnen und Schüler einen praxisnahen Einblick in das Marketing des Unternehmens. Zunächst ganz klassisch: Unterschiedliche Werbematerialien lagen aus, und gemeinsam mit einer Marketingreferentin analysierten die Jugendlichen deren Wirkung – vom Logo über Farbgebung zum Corporate Design.
Doch Marketing ist weit mehr als nur Werbung, und so rückte bald ein weiteres zentrales Thema in den Fokus: das Employer Branding. Da BaurConsult viel in der öffentlichen Bauvergabe vertreten ist, wo klassische Werbung untersagt ist, richtet sich die Kommunikationsstrategie verstärkt auf den Arbeitsmarkt. Wie positioniert sich ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber? Welche Rolle spielen Social Media, Firmenausflüge, Dienstwagen oder die Unternehmenskultur? Anhand konkreter Beispiele erhielten die Schülerinnen und Schüler einen interessanten Einblick in das Personalmarketing – und diskutierten mit.
Besonders spannend war die offene Gesprächsrunde mit einem der Geschäftsführer des Unternehmens. Er berichtete authentisch über die Herausforderungen der Fachkräftegewinnung, die Folgen des Fachkräftemangels und die Abhängigkeit der Privatwirtschaft von politischen Rahmenbedingungen wie dem Investitionspaket der Bundesregierung. Dabei wurde deutlich, wie eng betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Fragestellungen miteinander verwoben sind. Zugleich zeigte sich, wie sich scheinbar abstrakte Unterrichtsthemen in der Praxis wiederfinden – und welche konkreten Auswirkungen sie auf regionale Unternehmen haben können.
Die Eindrücke aus dem Gespräch griffen wir noch in einigen weiteren Unterrichtsstunden auf. Damit bleibt die ökonomische Bildung nicht nur auf theoretisches Wissen beschränkt, sondern wird mit aktuellen Entwicklungen und persönlichen Erfahrungen vor Ort verknüpft und ermöglicht so einen Lernprozess der Unterricht mit Leben füllt und hoffentlich im Gedächtnis bleibt.
Ein besonderes Highlight zum Abschluss bildete die kleine Führung durch das moderne Firmengebäude. Die nachhaltige Bauweise, energieeffiziente Lösungen, flexible Arbeitsplätze und der Fuhrpark gaben noch einmal einen realitätsnahen Eindruck davon, wie moderne Arbeitswelten aussehen können.
Mit diesen Exkursionen konnten wir zwei der vielen innovativen Unternehmen im Landkreis Haßberge kennenlernen.
StRin Karina Hetterich
BITCOIN- MEHR ALS NUR EIN TREND?
Im digitalen Zeitalter verändert sich auch die Welt des Geldes rasant. Um den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in eine dieser Entwicklungen zu geben, fand am Freitag, den 4. April 2025, ein informativer Vortrag zum Thema Bitcoin statt. Organisiert wurde dieser von Frau Schiller vom BIZ Haßfurt, die auch die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte.
Das Angebot richtete sich gezielt an alle 10. Klassen, da hier mehrere Lehrplanthemen vertieft werden konnten. Darüber hinaus nahmen auch einige interessierte Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe sowie des Wirtschaft-und-Recht-Leistungsfachs teil.
Als Referent war Fabian Schirmer von der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt zu Gast. In seinem Vortrag führte er die Zuhörerschaft auf anschauliche Weise in die komplexe Welt der Kryptowährungen ein. Beginnend mit einer verständlichen Definition des Begriffs „Bitcoin“ und einem Blick auf die Entstehungsgeschichte dieser digitalen Währung, erläuterte er im weiteren Verlauf die technologischen Grundlagen – insbesondere die Rolle der Blockchain. Dabei blieb es nicht bei der Theorie: Herr Schirmer zeigte auch ganz konkret, wie die Technologie im Alltag Anwendung findet und welche wirtschaftliche Bedeutung Bitcoin mittlerweile erreicht hat.
Besonders positiv aufgenommen wurde die interaktive Gestaltung des Vortrags: Mithilfe kleiner Quizzes wurden die Jugendlichen immer wieder zum Mitdenken und Mitmachen angeregt.
Ein zentrales Anliegen des Vortrags war es, die Chancen und Risiken digitaler Zahlungsmittel kritisch zu beleuchten. So wurde Bitcoin unter anderem mit klassischen Währungen verglichen und die Unterschiede im Hinblick auf Stabilität, Sicherheit und staatliche Kontrolle diskutiert. Zudem wurde reflektiert, ob und wie lange sich Bitcoin als Anlageform eignen kann. Abschließend hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, sich in einer offenen Fragerunde einzubringen und ihr neu gewonnenes Wissen zu vertiefen.
Der Vortrag knüpfte inhaltlich direkt an mehrere zentrale Themen des Lehrplans an, etwa die Auswahl geeigneter Zahlungsarten, Kriterien sicherer Geldanlagen und die Einordnung aktueller Entwicklungen im Zahlungsverkehr. Durch die Kombination aus Fachwissen, Praxisbezug und kritischer Reflexion leistete die Veranstaltung einen wertvollen Beitrag zur ökonomischen Bildung – und bot einen spannenden Einblick in eine Welt, die viele zwar vom Hörensagen kennen, aber selten so fundiert erklärt bekommen.
StRin Karina Hetterich
Begleitende Lehrkräfte: StRin Christine Lieb, StRef Jonas Kreutzer
SICHER LEBEN - SICH ERLEBEN
Entscheidungen treffen – mit dem Kopf, Herz und Bauch?
Ein eindrucksvoller Vortrag von Anselm Pahnke
Das Gefühl von Unsicherheit kennt jede Schülerin und jeder Schüler. Was kommt im Englischtest? Wie wird die Klassenfahrt? Und in der Oberstufe drängt sich eine Frage immer häufiger und präsenter auf: Was mache ich nach der Schule?
Genau diese Fragen stellte der Referent Anselm Pahnke gleich zu Beginn des Vortrags, der für alle Oberstufenschülerinnen und -schüler im Rahmen der Allgemeinen Beruflichen Orientierung am 1.4.25 stattfand. Die Antwort des studierten Geophysikers und Ozeanografs darauf war keine Liste ausgewählten Studiengänge und Berufe. Der Vortrag sollte den Jugendlichen auf andere Art und Weise helfen schwierige Entscheidungen zu treffen.
Denn oft nutzen wir unseren Kopf, um Entscheidungen zu treffen: Wir recherchieren, informieren uns, wägen ab und treffen die Wahl. Diese rationale Entscheidungsfindung ist nicht falsch und eine wichtige Fähigkeit. Jedoch bleibt manchmal trotz sorgfältiger Überlegungen ein Gefühl der Unzufriedenheit. Anselm Pahnke ermutigt hier, aufzuhorchen und das Gefühl nicht wegzuschieben. Denn neben dem Kopf gibt auch unser Bauchgefühl eine Richtung vor (Intuition) und unser Herz (Emotion) fühlt mit. Anselm Pahnke verwendet hier die Metapher mit dem Elefanten und dem Reiter. Trifft unser Kopf eine rationale Entscheidung, so ist dies der Reiter, der einen Elefanten führen will. Doch wenn der Elefant nicht bereit ist, einen Schritt in diese Richtung zu gehen, wird ihn der Reiter nicht bewegen können. Den Elefanten kann man jedoch mit Geschichten locken, mit Gefühlen überzeugen. Wir brauchen verschiedene Erfahrungen, um Selbstwirksamkeit zu spüren und Selbstvertrauen aufzubauen - Möglichkeiten, in denen wir unsere Komfortzone und das Feld „sicher leben“ verlassen und einen Schritt in die Lernzone wagen. Dort, wo wir auf Unbekanntes treffen, werden wir unsicher, aber bekommen gleichzeitig die Chance, der Angst die Hand zu reichen. Hier entsteht persönliches Wachstum und man kann “sich erleben“. Mit ruhigen Worten macht der Referent Mut, Entscheidungen zu fällen, für sich einzustehen und ‚out of the box‘ zu denken.
Doch woraus schöpft er seinen Erfahrungsschatz? Anselm Pahnke brach einen Tag nach dem Bachelorabschluss gemeinsam mit Bekannten zu einer Fahrradtour nach Afrika auf. Seine anfängliche Neugier war groß - aber auch seine Unsicherheit. So behielt er die Entscheidung zur Reise für sich, aus Sorge vor negativen Rückmeldungen. Die Reise verlief nicht wie geplant und die Reisebegleiter kehrten nach einigen Wochen zurück. Ab hier veränderte sich die Reise und Anselm nutzte diese Chance für sein Wachstum. Einsamkeit in der Wüste lehrte ihm, sich mit Gedanken auseinanderzusetzen, die bei absoluter Stille in den Kopf kommen. In Situationen, die potenziell gefährlich waren, zeigte sich, dass kein Platz für Angst, sondern Selbstvertrauen war. Je länger er unterwegs war, desto mehr hinterfragte er Entscheidungen und Einschätzungen, vor denen er gewarnt worden war. Er lernte, Situationen neu zu bewerten und auch seiner Intuition zu vertrauen. Nach 40.000km in 40 Ländern kehrte Anselm mit viel Wissen über Entscheidungsfindung wieder zurück und teilt heute diese Erfahrungen mit uns.
Der Mix aus Rad-Erlebnissen auf dem afrikanischen Kontinent, eindrucksvollen Bildern, Geschichten von Begegnungen sowie Erkenntnissen aus der Evolutionsbiologie und den Neurowissenschaften, begeisterte viele der Jugendlichen. Dieser inspirierende Nachmittag hat bewegt und wird sicherlich nachwirken.
Wir wünschen unseren Oberstufenschülerinnen und -schülern, dass sie ihre Entscheidungen mit Kopf, Herz und Bauch treffen und mutig, neugierig und mit Vertrauen Ihren (beruflichen) Weg gehen.
StRin Karina Hetterich
Mitorganisiert: OStRin Judith Rademacher, StD Thomas Lux, OStDin Maria Eirich
VON DER THEORIE ZUR PRAXIS - EXKURSION DES LEISTUNGSFACHES WIRTSCHAFT UND RECHT ZUR "FRÄNKISCHEN"
Was macht ein Betriebswirt bei der Arbeit? Wie sieht es bei einem international tätigen Unternehmen im Betrieb aus?
Diese Fragen konnten die Schülerinnen und Schüler des Leistungsfachs Wirtschaft und Recht bei einer spannenden Exkursion zur Fränkische Group am 14. März 2025 selbst erkunden. Nachdem im Unterricht des ersten Halbjahres intensiv wirtschaftliche Grundlagen erarbeitet worden waren, bot der Besuch die Gelegenheit, theoretisches Wissen mit echten Unternehmensabläufen zu verknüpfen.
Der Tag begann mit einer eindrucksvollen Begrüßung im „Sustainability Room“. Zwei Mitarbeiterinnen der Personalabteilung stellten das Unternehmen vor und informierten über Studienmöglichkeiten bei der Fränkische Group – insbesondere über duale Studiengänge, die Theorie und Praxis eng miteinander verbinden. Richtig greifbar wurde das Ganze durch den Bericht einer dualen Studentin im Bereich Rechnungswesen, Steuern und Wirtschaftsrecht (BStUF), die direkt aus ihrem Alltag zwischen Hörsaal und Büro erzählte.
Im Anschluss stellte ein Mitarbeiter aus dem Controllingbereich seinen Arbeitsalltag vor. Er begann mit einem augenzwinkernden Blick auf gängige Vorurteile über den Beruf des Controllers – und räumte diese schnell aus. Anhand ausgewählter Beispiele erklärte er anschaulich, wie Jahres- und Quartalsplanungen erstellt werden, welche Rolle Abweichungsanalysen spielen und wie eng Controller mit verschiedenen Abteilungen zusammenarbeiten. Hier erkannten die Schülerinnen und Schüler, wie viele der im Unterricht behandelten Inhalte in der Praxis tatsächlich eine zentrale Rolle spielen.
Bei dieser Exkursion ging es nicht nur ums Zuhören und Zuschauen – auch die Schülerinnen und Schüler kamen selbst zum Zug. Im Vorfeld hatten sie eigenständig zum Unternehmen recherchiert und auf Basis ihrer Online-Recherche eine SWOT-Analyse erarbeitet. In einer souveränen Präsentation stellten sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihre Einschätzungen zu Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Unternehmens vor. Im anschließenden Gespräch erhielten sie eine fachkundige Auskunft zu einzelnen Punkten. Die Rückmeldungen zur Präsentation waren durchweg positiv und zeigten, wie gut die Schülerinnen und Schüler sich vorbereitet hatten.
Zum Abschluss erhielten die Gäste eine kleine Werksführung – leider blieb dafür nicht mehr viel Zeit. Dennoch hinterließ auch dieser Einblick in die Produktion und das große Firmengelände einen bleibenden Eindruck.
Besonders beeindruckt zeigten sich die Schülerinnen und Schüler von der Wertschätzung, die ihnen entgegengebracht wurde: ein vorbereiteter Besprechungsraum mit zahlreichen Getränken, Snacks in der Pause, ein kleines Präsent zum Abschied und nicht zuletzt der persönliche Austausch – all das vermittelte ein positives Bild des Unternehmens, sowohl als Hersteller als auch als potenzieller Arbeitgeber.
Wir bedanken uns herzlich bei der Fränkische Group für die Gastfreundschaft und Offenheit – und hoffen auf eine Fortsetzung dieses gelungenen Austauschs!
StRin Karina Hetterich