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SCHULZEIT – EIN RMG-PODCAST: ERNST MUSER (#01)

 

 

"Damals, als ich 1941 zur Schule gekommen bin, war das Kriegszeit." (Ernst Muser)

Wie war die Schule eigentlich in einer Zeit, in der in Deutschland Krieg herrschte und was bedeutete das für Schülerinnen und Schüler unserer Schule? In Folge 1 von Schulzeit - ein RMG Podcast treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander: Samira Belfaqir (11D) und Tim Scherbaum (11D) sprechen mit Ernst Muser, einem der ersten Abiturienten unserer Schule, der 1941 an die damals noch Städtische Oberschule Haßfurt kam und 1950 als einer von 37 Schülerinnen und Schülern Abitur gemacht hat.

 

Muser Ernst RZErnst Muser
Rambacher RZTim Scherbaum (11D) und Samira Belfaqir (11D)

 

Ernst Muser erzählt ...

  • von seinen Erinnerungen an eine Schulzeit, in der es an allem fehlte. 
  • von einem besonderen Aufnahmeritual, einem Krach mit dem Schulleiter StD Wilhelm Markert und einer Disziplinarmaßnahme auf Lateinisch: "Quidquid agis, prudenter agas et respice finem."
  • vom Umstand, manchmal aus drei Fahrrädern eines machen zu müssen, um die 8 km Schulweg zurückzulegen.
  • vom weiten Schulweg auch vieler anderer Schülerinnen und Schüler.
  • von einem beispielhaften Schultag.
  • von Streichen, die nicht ohne die lateinische Sprache auskamen und einem verständnisvollen Rex.
  • von einem Chorleiter und einem kaputten Hemd.
  • von Ausflügen zum Zabelstein oder zur Schwedenschanze.
  • von Ritualen in der Schulzeit und wie sie sich in der Kriegszeit verändert haben.
  • wie froh er ist, dass Schulzeit heute ganz anders ist und warum die Herausforderungen für Lernende heute größer sind als zu seiner Zeit.
  • vom Gefühl, Abitur zu machen in schwierigen Zeiten.
  • vom Einsatz beim Hopfenzupfen in der Holledau.
  • warum er Jurist statt Förster geworden ist.

Eine Zeitreise, die bewegt!

 

Jahresbericht Staedtische Oberrealschule Hassfurt 1950 51Aus der Ansprache Wilhelm Markerts an die Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs 1950:

"Liebe Abiturienten!

Sie haben das Glück, daß Sie die ersten sind, die das Reifezeugnis unserer Schule erhalten und daß Ihr Abschied von der Schule mit unserer Jubelfeier zusammenfällt. Aber, Ihr Eintritt in das Leben fällt in eine schwere Zeit. Gehen Sie trotzdem mit Mut und einer großen Zuversicht von der Schule hinaus ins Leben! Auch früher war es nicht ganz leicht. Zu allen Zeiten galt und gilt das Wort: Vorne ist immer Platz. Und ein zweites ist nicht weniger wahr und zeitgemäß: Offen bleibt uns stets der Blick nach oben. Johann Sebastian Bach, dessen wir in diesem Jahre und heute besonders gedenken, pflegte an den Anfang jeder Komposition zwei Buchstaben zu setzen, ein großes und ein kleines I: Iesu, iuva! Jesus hilf! - Und wenn er sein Werk vollendet hatte, schloß er, indem er drei Buchstaben an das Ende setzte: ein D, ein S, ein G: Deo Soli Gloria! Gott allein die Ehre!

Meine lieben Abiturienten! Hier haben Sie ein Lebensprogramm: l. Vorne ist immer Platz. 2. Offen bleibt uns stets der Blick nach oben. - Vorwärts und Aufwärts soll Ihre Losung sein. Mit Gott von der Schule ins Leben!"

Quelle: Markert, Wilhelm: Festansprache*, gehalten bei der 25-Jahr-Feier, in: Jahresbericht der Städt. Oberrealschule mit Gymnasium Haßfurt/Main, Haßfurt 1950, S. 36.

 

Impressum:

Redaktion: Samira Belfaqir, Tim Scherbaum, Heike Flemming, Anna Poepperl

Produktion: Heike Flemming, Anna Poepperl

Fotos und Design: Sambor Stogowski

 

Veröffentlichung: 04.07.2025