Titelbild 2023 STO

SCHULZEIT – EIN RMG-PODCAST: DR. HELMUT WINTER (#03)

 

 

"Ich war unendlich neugierig, über alles wollte ich Bescheid wissen." (Dr. Helmut Winter)

Was bedeutete es, als Flüchtling in der Nachkriegszeit aufzuwachsen – zwischen Nachhilfe für Hühnereier, strengem Schulalltag und dem Wandel großer Lebensträume? In Folge 3 von Schulzeit - ein RMG-Podcast sprechen Anita Dragomerecki (10C) und Clara Hölzner (10C) mit Dr. Helmut Winter, der 1946 Schüler am wiedereröffneten Gymnasium im alten Herrenhof wurde.

 

Winter breit RZDr. Helmut Winter (Abiturjahrgang 1953)

Anita Dragomerecki (10C) und Clara Hölzner (10C)

 

Dr. Helmut Winter erzählt ...

  • von einer behüteten Kindheit in Schlesien.
  • von seiner Flucht von Grottkau in Schlesien bis nach Mechenried in den Haßbergen.
  • von Züchtigung mit Rohrstöcken auf der Hand.
  • wie er nach einer Übergangszeit im Gasthof der Dilligs Anna ins Salesianum einzog und das 1946 wiedereröffnete Gymnasium im alten Herrenhof besuchte.
  • dass Respekt und Autorität nicht von körperliche Größe abhängig sind und welche Hochachtung er vor dem Schulleiter Wilhelm Markert hatte.
  • wie Wilhelm Markert noch in seinen Siebzigern Ratschläge gab, über die Schulzeit hinaus.
  • wie guter Unterricht in der Nachkriegszeit aussah und wodurch gute Pädagogen auffielen.
  • wie er in Kitzingen Unterfränkischer Meister im Tischtennis-Doppel wurde und dann irgendwann zum Rasentennis gewechselt ist.
  • vom Kartoffelsammeln für den Winter.
  • wie der Wunsch, Priester zu werden, beim Studium in Würzburg verschwand.
  • wie er zum Hundhammer-Stipendiaten wurde.
  • wie die Zugänge zu Stipendien in der historischen Entwicklung zu sehen sind.
  • von Zeiten, in denen es Gutscheine für Schuhbesohlungen gab.

Ein ereignisreiches Leben von Kindheit an!

 

Über die Wiederaufnahme des Schulbetriebs im Jahr 1946:

"1946 wieder aufgenommen, doch erst 1947/48 in halbwegs geregelten Bahnen, lief der Schulbetrieb der ersten Nachkriegszeit auf der Basis vornationalsozialistischer Richtlinien. Doch Raumnot, Finanzierungsschwierigkeiten, ja der regelrechte Kampf um den Erhalt der Schule (Anm. d. Red.: Hiltrud Reichert, Tochter des ersten Schulleiters, berichtet davon in Folge 2.) wurden nun zu ständigen Begleitern, belastenden Faktoren in der ihrer Substanz nach intakten, aufstrebenden Schule. Aufwärts tendierend wiederum die Schülerzahl: Kinder Heimatvertriebener und Zöglinge des sich 1946 in Haßfurt niederlassenden Konvikts Salesianum trugen zu dieser Entwicklung maßgeblich bei (538 Schüler 1948/49)."

Quelle: Huber, Gerhard: Schulstadt Haßfurt, in: Stadt Haßfurt (Hrsg.): 750 Jahre Stadt Haßfurt, 1235-1985. Beiträge zur Heimatgeschichte, Haßfurt 1985, S. 250-255, hier: S. 251.

 

 

Impressum:

Redaktion: Anita Dragomerecki, Clara Hölzner, Heike Flemming, Anna Poepperl

Produktion: Heike Flemming, Anna Poepperl

Fotos und Design: Sambor Stogowski

 

Veröffentlichung: 18.07.2025