ERFOLGSGESCHICHTE IDEENWERKSTATT "ASYL UND BILDUNG"

RMG auf der jüngsten Sitzung präsent – Fachsprache als „Haken“ für weiterführende Schulen – Individuelle Förderung

Im Fokus der jüngsten Sitzung der Ideenwerkstatt stand der Übertritt auf weiterführende Schulen. Dies zeugt von einer Verlagerung der Aufgaben, denn in der Vergangenheit standen vor allem Aufgaben wie die Alphabetisierung oder die Einschulung an erster Stelle. Insofern war es für das Regiomontanus-Gymnasium, in dem man, was das Thema individuelle Förderung angeht, bereits über erhebliche Erfahrung verfügt, selbstverständlich, bei der Ideenwerkstatt präsent zu sein.

Allein, dass man sich in regelmäßigen Abständen trifft, mit einander spricht, dass man sich kennt beziehungsweise neue Kontakte knüpfen kann – dies alles erleichtert die Zusammenarbeit im Interesse des Wohls der Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache immens. Derzeit sind also vor allem Aufgaben zu bewältigen, die sich aus dem Übertritt der Kinder auf weiterführende Schulen ergeben. Hier stellt sich somit das Problem der Fachsprachen der jeweiligen Fächer – als „Haken“ für die weiterführenden Schulen, wie es Schulrätin Susanne Vodde und Migrationsberaterin Severine Martin in ihrer Einladung formulierten.

Wie eine Schule mit diesen neuen Herausforderungen umgeht, zeigten exemplarisch Christine Gehringer und Sebastian Zipper, die das Förderkonzept an der Realschule Haßfurt vorstellten. Das Regiomontanus-Gymnasium geht hier, angesichts der äußerst heterogenen Gruppe der zu Fördernden, notwendigerweise eigene, nicht minder erfolgreiche Wege. Da die Bedürfnisse eines Fünftklässlers von denen einer Oberstufenschülerin stark abweichen oder, inhaltlich gesehen, da es zwischen dem Einüben der Verbkonjugation und der Diskussion von Goethes Faust keine inhaltlichen Schnittmengen gibt, ist hier die individuelle Förderung ohne vernünftige Alternative. Förderung am RMG heißt so in vielen Fällen eine kompetente Begleitung des eigenen Lernens und zeichnet sich durch maximale Flexibilität in jeder Stunde aus. Somit gelingt es hier seit Jahren schon sehr erfolgreich, den „Haken“ Fachsprache zu entschärfen und den Schülerinnen und Schülern ein im besten Sinne „normales“ Lernerlebnis zu ermöglichen.

Alexander J. Wahl